Massenmedien stellen die wesentlichen gesellschaftlichen Kommunikationsträger dar, wobei der Kommunikationsfluss in aller Regel nur eine Richtung beschreibt. Ihre Reichweite sowie subjektive Wichtigkeit als Ausgleichs-, Unterhaltungs- und Fluchteinrichtungen (Eskapismus) in einer durch hohe Komplexität und Überlebenskampf charakterisierten Lebensumwelt steigert ihr Einflusspotenzial auf die politischen Einstellungen und gesellschaftlichen sowie moralischen Wertehaltungen ihrer Rezipienten. Daraus ergeben sich zahlreiche Missbrauchsmöglichkeiten zur gezielten Vermittlung manipulativer Inhalte. Gleichzeitig führt die äußerst selektive Vermittlung von Informationen im kommerzialisierten Medienbetrieb zu einer Abnahme der demokratischen Kompetenz der Bürger. Beides kombiniert bedeutet eine immense Gefahr für ein demokratisches Gemeinwesen, zumal der hohe Konzentrationsgrad der Medienunternehmen, der als ein weiterer Faktor hinzutritt, die Bildung von Meinungsmonopolen fördert.
Hier sollen interessengeleitete Medienkampagnen aufgeführt werden, bei denen potente kommunikative Ressourcen gezielt für politische oder ökonomische Zielsetzungen eingesetzt werden. Das demokratische Gefährdungspotenzial ergibt sich hier aus dem ausgesprochen ungleichen Zugang zu Kommunikationsmitteln, was dem öffentlichen Diskurs eine extreme Asymmetrie verleiht oder diesen gar unmöglich macht. Neutrale politische Meinungsbildung unter der Berücksichtigung mehrerer Positionen wird so verhindert, indem Alternativen kommunikationstheoretisch nicht mehr wahrgenommen werden. |