Ökonomie - Konsum- und produktionsbezogene Öffentlichkeitsarbeit, Sicherung von Deutungshoheiten
Ideologisierte (Meta-)Botschaften

Während interessengeleitete Medienkampagnen die aktive Variante der manipulativen Beeinflussung darstellen, sind ideologisierte Meta-Botaschaften eher das Ergebnis eines herrschaftslogisch / hegemonial gelenkten Diskurses. Metabotschaften tauchen im Gegensatz zur offenen Propaganda nicht in direkter Form auf, sondern markieren und bestimmen vielmehr bestimmte Denk- und Wahrnehmungsmuster, die sowohl als Resultat wie auch als weiterführender oder reproduzierender Mechanismus einer manipulativen Beeinflussung angesehen werden können. Auch hier ergibt sich die demokratietheoretische Brisanz aus der ideologiegeleiteten Reduzierung wahrgenommner Alternativen.

  • Kommunikationsdilemma - Parlament und Massenmedien: Das Parlament befindet sich in einem Kommunikationsdilemma. Es ist zum einen angewiesen auf eine massenmedial vermittelte Einbindung in die öffentliche Kommunikation, und damit zum anderen deren manipulierenden und verzerrenden Effekten in der Öffentlichkeit ausgesetzt. Letztere sind in den strukturellen Eigenheiten des Massenmedien-Systems begründet und führen tendenziell zu politischer Apathie, Entpolitisierung der Bevölkerung und Boulevardisierung des politischen Geschehens. Die Personalisierung der politischen Arbeit erweckt durch Dominanz der "populären Köpfe" den Eindruck einer Dominanz der Regierung gegenüber dem Parlament.(Marschall, Stefan, 1999: Öffentlichkeit und Volksvertretung. Theorie und Praxis der Public Relations von Parlamenten, Opladen)

    Ebenso bestimmen Massenmedien besonders beim Agenda-Setting die öffentliche Wahrnehmung und interessenspezifische Relevanz bestimmter politischer Sachfragen. Bei steigender Komplexität der politischen Prozesses gelingt ihnen das umso leichter, da der Bevölkerung ein unmittelbarer, direkter Einblick in das politische Geschehen immer unmöglicher wird. Massenmedien versorgen die Bevölkerung mit Interpretationen des politischen Geschehens, die in der Art der Berichterstattung sowie der Heraushebung und Herunterspielung bestimmter Aspekte begründet ist. Die Einbeziehung der Massenmedien in die Analyse des politischen Prozesses ist daher dringend geboten. (Brettschneider, Frank, 1996: Parlamentarisches Handeln und öffentliche Meinung. Zur Responsivität des Deutschen Bundestages bei politischen Sachfragen zwischen 1949 und 1990, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen 1/1996)