Staat - Exekutive
Stellung der Ministerialbürokratie

Struktur und Stellung der Ministerialbürokratie entscheiden ebenfalls über die politische Arbeit der Exekutive. Die hier vorzufindenden personellen Verhältnisse führen zuweilen eine Art Eigenleben, das geeignet ist, die politischen Entscheidungen auch aus einer Position von außerhalb der Gewaltenteilung zu beeinflussen.

  • Empirisches zur Ministerialbürokratie als passgenauem Adressaten für Lobbyisten: Das Spektrum deutscher Interessengruppen hat sich seit 1974 stark ausgedehnt, wobei der Zuwachs insbesondere den Interesspotenzialen der Bevölkerung im kulturellen und sozialen Bereich zuzuschreiben ist. Die Kontaktnetzwerke der Verbände sind dabei vor allem auf die Ministerialbürokratie ausgerichtet. Die parlamentarische Bühne ist für das Wirken der Interessengruppen und Verbände von sekundärer Natur, da Kontakte zur Administration aufgrund der Funktionslogik das Parlaments wesentlich erfolgversprechender sind. (Sebald, 1996: Interessengruppen und ihre bundespolitische Präsenz in Deutschland: Verbandsarbeit, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 4/1996).