Gesprächszirkel ausgewählter Regierungen ohne formale Exekutivbefugnisse dienen überwiegend dem informellen Agendasetting. Hier werden keine konkreten Entscheidungen getroffen und implementiert, sondern Kompromisse in nationalen Interessenskonflikten angestrebt, gemeinsame Handlungsoptionen ausgelotet und grobe gemeinsame Zielvorgaben formuliert. Bei aller Informalität der Ergebnisse handelt es sich hier um stark exekutivdominierte Agenden, die das Regierungshandeln zusätzlich beeinflussen. Weiterhin entzieht sich ihr Zustandekommen häufig der gebotenen Transparenz ("Kaminzimmergespräche").
- Kleine und exklusive Verhandlungszirkel haben den Nachteil der Beteiligungsselektivität und bergen die Gefahr, dass Entscheidungen auf Kosten Dritter formuliert werden. Das demokratische Prinzip der gleichen Parizipationsmöglichkeiten wird so nicht nur formal, sondern auch materiell (im Sinne der Chancen der Interessendurchsetzung) verletzt. Zusätzlich werden in informellen Verhandlungsstrukturen Entscheidungen zumeist unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffen. Es fehlt also an Transparenz - die Umzäunung des Areals um den Ort des G8-Gipfels in Heiligendamm symbolisiert diesen Sachverhalt eindeutig.
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