Zivilgesellschaft - Kognitive Fähigkiten, politisches / demokratisches Interesse und Kompetenz
Komplexität politischer Strukturen

Eine komplizierte und kognitiv verwirrende bis überfordernde Welt hat den psychologischen Wunsch nach Vereinfachung und der Rückkehr zu Vertrautem zur Folge. Komplexere politische Strukturen, wie sie etwa durch die Europäische Union, supranationale Regime oder intransparente Regulierungsstrukturen herbeigeführt werden, stellen hohe Ansprüche an die demokratische Kompetenz der Bürger, die diese kognitiv kaum mehr bewältigen können. Die Folgen sind ein politisches Desinteresse sowie eine abnehmende oder nicht mehr angemessene Partizipationsbereitschaft großer Bevölkerungsschichten, die in diametralem Gegensatz zur faktischen Wirkmächtigkeit dieser Institutionen stehen.

  • Die Komplexität und Neuartigkeit der Entscheidungsgegenstände überfordert die Bürger und versetzt sie in eine "kognitive Notlage" (Offe), was insgesamt die Freiheit der autonomen Willensbildung beeinträchtigt. Dies gilt insbesondere bei Themen aus dem Bereich der Internationalen Beziehungen.

  • Das Thematisierungsmonopol der Medien lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf selektive Inhalte. Diese stehen in aller Regel im Zusammenhang mit Aspekten der Kommerziallisierung - ins politische Bewusstsein rückt, was Auflage und Quote macht.