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Costa Rica: Tipps und Infos

Klima:

In Costa Rica herrscht im Groben tropisches Klima, was bedeutet, dass sich die Tagestemperaturen im Schnitt zwischen 20 und 33 Grad Clesius bewegen und es kaum jahreszeitliche Schwankungen gibt. Allerdings sorgen die äquatorialen Passatwinde für eine Unterteilung des Jahres in eine Regen- und eine Trockenzeit. Von Dezember bis April herrscht an der Westseite des Landes Trockenzeit, an der Ostseite (Karibik) entsprechend von Oktober bis März. Trockenzeit heisst aber nicht, dass kaum Regen fällt, sondern eher, dass es nicht gar so viel schüttet, wie in der Regenzeit. Die Niederschlagsmengen variieren dabei mit den regionalen mikroklimatischen Bedingungen. So ist es im Nordwesten heiß und trocken, während die südlichen Landesteile feuchtheißes und niederschlagsreiches Klima aufweisen. Wir haben dort häufig heftigste Regenfälle erlebt, die aber relativ schnell aufhörten und von sonnigem Wetter abgelöst wurden.
Weiterhin wichtig ist die jeweilige Höhenlage der Landschaft. Ein Großteil des Landes liegt im Gebirge, wo sich der klimatische Einfluss der Höhe bemerkbar macht. Wie überall auf der Erde gilt auch hier: je höher, desto kühler.

Unterkünfte:

Es gibt in Costa Rica alle erdenklichen Arten von Unterkünften, und ihre Preise sind denen in Westeuropa nicht unähnlich. Für ein mittelmäßiges Hotel haben wir um die 20 US-$ für ein Doppelzimmer mit Frühstück gezahlt; in den schöneren Fincas, wo man in Bungalows mit Appartements nächtigt, bis zu 60 US-$. Campen kann man dagegen für sehr wenig Geld, dafür entsprechen die Plätze aber auch nicht europäischem Standard. Das spielt aber ohnehin kaum eine Rolle, wenn man als Trekker unterwegs ist.

Besonders gute Erfahrungen haben wir mit den Tucan Hotels gemacht, bei denen es sich um einen losen Zusammenschluss von schweizer Auswanderern handelt, die in Costa Rica leben und Unterkünfte anbieten. Kennen gelernt haben wir die Finca Canas Castilla bei La Cruz und die La Purruja Lodge bei Golfito.

Infos:

  www.tucan-hotels.com
  www.purruja.com
  www.canas-castilla.com


ÖPNV (Öffentlicher Personen-Nahverkehr):

Wenn man sich keinen teuren Mietwagen nehmen will oder kann, bleibt nur das Fortbewegen mittels des ÖPNV. Im Unterschied zu heimischen Gefilden fällt dies in Costa Rica selbst auf Langstrecken recht günstig aus. Um das Land per Bus von Nord nach Süd zu durchmessen, zahlt man pro Person kaum über 10 US-$. Die verwendeten Busse haben mittleres bis besseres Reisebusniveau und die Beförderung ist erstaunlich gut durchorganisiert - nach unseren Erfahrungen sogar besser als in Deutschland. Da das Gepäck mit Nummernzetteln versehen und nur gegen Vorlage einer Quittung vom Fahrtbegleiter ausgehändigt wird, ist das Diebstahlrisiko gering. Allerdings muss das nicht die Regel sein und ein wenig Vorsicht schadet nie. Man kauft die Tickets am besten im Voraus an den örtlichen Verkaufsstellen, wobei beachtet werden muss, dass es keine staatliche Verkehrsgesellschaft gibt, sondern nur private Firmen. Also ist es prinzipiell von Vorteil, den Betriebshof des jeweiligen Busunternehmens aufzusuchen und sich dort Fahrkarten zu besorgen oder gar Plätze zu reservieren. Natürlich kann man auch an jeder x-beliebigen Haltestelle zusteigen und beim Fahrer bezahlen. Nur hat man dann keine Platzreservierung und muss die Fahrt eventuell dichtgedrängt im Stehen absolvieren.

Fährt mal kein Bus, dann sind Taxen eine preisgünstige Alternative. Die Tarife liegen weit unter den deutschen, so dass selbst längere Überlandfahrten erschwinglich sind. In solchen Fällen ist es ratsam, den Preis mit dem Fahrer vorher auszuhandeln. In San José dagegen liegen die Preise ein wenig höher als in der abgelegenen Provinz.

Neben Bussen und Taxen verkehren auch Flugzeuge zwischen den größeren Städten des Landes.

Sicherheit:

Costa Rica ist ein armes Land und seine Einwohner verdienen wenig, wenn sie denn überhaupt eine Arbeit haben. Die Folge davon ist verbreitete Armut, denn die Lebensmittelpreise liegen nur knapp unter jenen in Westeuropa. Auch wenn die Lebenshaltungskosten insgesamt vergleichsweise niedrig ausfallen - die Einkünfte reichen in aller Regel kaum aus, um ein komfortables Auskommen zu garantieren. Wenn dies für die Mittelschicht gilt, dann bleibt eine große Bevölkerungsgruppe übrig, die unterhalb jedweder Existenzminima zu leben hat und sich mehr schlecht als recht irgendwie über Wasser hält. Dies ist der Nährboden für eine Form der Kriminalität, die nicht zuletzt in den hohen Zäunen und Stacheldrahtverschlägen stinknormaler Wahnhäuser reflektiert wird.

Allerdings haben Ticos ein unaufdringliches und eher sanftes Gemüt, was wohl einer der Gründe dafür sein mag, dass das Kriminalitätspotential kaum offen zutage tritt. Nach unseren Erfahrungen ist es in den größeren Städten kaum gefährlicher, als in Hamburg oder Frankfurt. Und für die alle gilt, dass man nicht bei Dunkelheit alleine durch zwielichtige Viertel schleichen soll und ansonsten das Herzeigen wertvoller Dinge vermeidet. Im Coca-Cola Viertel in San José hält man sich am besten nur so lange auf, wie unbedingt nötig. Nachts fährt man dort in offiziellen Taxen am sichersten umher - denn ein Gringo gibt trotz allem ein lohnenswerteres Überfallopfer ab, als ein Tico. Auch sollten sich gut ausgerüstete Rucksackreisende darüber im Klaren sein, dass sie auf ihrem Buckel ein Vielfaches des durchschnittlichen Monatslohnes der Einheimischen umherschleppen - und das nur zum Spaß.

Auf dem Lande wirkte dagegen alles um Längen sicherer und die Menschen fielen durch aufrichtige Höflichkeit und Ehrlichkeit auf. Zwar mag es auch dort schwarze Schafe geben. Doch wenn man bedenkt, dass es außer dem Großraum San José keine nennenswerten Großstädte gibt, dann ist Costa Rica im wesentlichen ein geruhsames Reiseland.

Trekken im Dschungel

Allgemeines:

Wandern im tropischen Regenwald ist nicht vergleichbar mit ähnlichen Unternehmungen in Europa. Im feuchtheißen Klima rinnt der Schweiß schon nach wenigen Schritten in Strömen und der Rucksack scheint mit Blei gefüllt. Nach nur wenigen Kilometern wird der Körper merklich angestrengt, außerdem ist die Bodenbeschaffenheit in aller Regel so schlecht, dass hierdurch eine zusätzliche Belastung auftritt. Die täglichen Kilometerleistungen sollten also geringer angesetzt werden, als im kühlen Europa. Alles, was über 10 Kilometer hinaus geht, verlangt gute Kondition und Durchhaltevermögen. Hier hilft nur eins: trainieren, trainieren, trainieren!


Ausrüstung (das Wichtigste davon):

Gute Schuhe sind das A und O. Ideal sind gute, feste und eingelaufene Wanderschuhe, die mindestens knöchelhoch sind. Es gibt zwar spezielle Tropenstiefel, die die unteren Extremitäten vor Bissen von Kriechtieren schützen, doch gute Trekkingschuhe reichen aus. Die Kleidung sollte leicht und schnell trocknend sein, denn nach kürzester Zeit ist sie durchnässt. Eine Kopfbedeckung ist wegen herabfallender Insekten o.ä. ratsam. Wir haben in einem Zelt geschlafen und finden diese Form der Unterkunft praktisch und auch komfortabel. Natürlich bietet sich auch die klassische Hängematte mit Moskitonetz und Dachplane an, was luftiger ist. Ein Zelt bietet mehr Gemütlichkeit und auch Schutz gegen die Regengüsse, benötigt aber auch eine entsprechende Stellfläche, die im Dickicht des Dschungels schwer zu finden ist. Auf Schlafsäcke kann man beim Zelten getrost verzichten, für alle Fälle reichen leichte Fleece-Schlafhüllen aus. Ganz wichtig sind Geräte zur Aufbereitung von Trinkwasser. Weil man kaum soviel Wasser mitschleppen kann, wie man trinken muss, tut die Gewinnung von Trinkwasser Not. Hierzu benötigt man einen mechanischen Wasserfilter zur Beseitigung von Schwebeteilchen und größeren Mikroben. Gute Erfahrung hatten wir mit dem Filter von MSR gemacht, der leicht und leistungsfähig ist. Zur Entfernung von Viren o.ä. empfiehlt es sich, das gefilterte Wasser zusätzlich chemisch zu desinfizieren. Zum Transport des Wassers eignet sich ein Wassersack, der leer kaum Platz beansprucht.

Gefahren:


Alle Gefahren aufzuzählen, die im Dschungel auf den unbedarften Wanderer lauern, könnte ganze Bücher füllen. Es gibt unzählige Tiere, die beißen, stechen, hauen, giftig sind oder gar Menschen fressen. Man kann sich verlaufen, an unsauberem Wasser erkranken oder schlichtweg ausrutschen, sich dabei Knochen brechen oder in eine Schlucht fallen. Flüsse müssen überquert werden, wobei man fortgerissen werden kann oder Nahrung von Krokodilen wird. Es lauert also überall irgendetwas, das einem nach dem Leben trachten kann. Bei umsichtigem Vorgehen passiert dem Wanderer aber nicht viel, denn fast alle der gefährlichen Tiere haben ihrerseits Angst und halten sich vernünftigerweise im Verborgenen. Grundsätzlich sollte man nur so schnell gehen, wie sich die nähere Umgebung mit den Augen absuchen lässt. Mit einem Wanderstock sollte man zusätzlich ein bisschen umherklopfen, um Schlangen zu vertreiben, denn diese beißen nur dann, wenn man sie übersieht und ihnen zu nahe kommt. In aller Regel bemerken sie den Wanderer schon sehr früh und nehmen Reißaus. Die natürliche Vorsicht der Viecher geht meist soweit, dass man eher enttäuscht ist, weil man sie nicht zu Gesicht bekommt. Aber: sie sind da - vielleicht sogar in unmittelbarer Nähe! Die größte Gefahr, die wir wahrgenommen haben, war die permanente Rutsch- und Stolpergefahr. Auch wenn das lächerlich klingen mag, der Boden der Urwald-Trails ist voll von niedrigen Wurzeln, was auf Dauer gewaltig auf die Nerven und ständige Aufmerksamkeit erfordert. Insgesamt lohnt sich aber eine gründliche Vorbereitung durch Fachliteratur. Zu empfehlen ist folgendes Werk: Roland Hannewald: Das Tropenbuch. Vom Leben und Überleben in tropischen und subtropischen Ländern, JPP Verlag, Bremen.. Abschließend bleibt aber darauf hinzuweisen, dass trotz aller Gefahren im Dschungel diesem unendlich mehr Gefahren durch den Menschen drohen und alles, was hier kreucht, fleucht, lauert und wächst, in höchstem Maße schutzbedürftig ist.


Im Erdloch (Corcovado)

Aussicht im südlichen Nicaragua

Straße in Granada, Nicaragua