Der Drägerweg zwischen Lübeck und dem Ratzeburger See

Fotografiert im Juni 2010


Der Drägerweg (Zum Vergrößern bitte anklicken!)

Der Drägerweg ist ein etwa 18 Kilometer langer Wander- und Fahrradweg im Osten Lübecks. Beginnend beim Lübecker Drägerpark, verbindet er die Hansestadt mit dem Ratzburger See beim Fährhaus Rotenhusen, einer lübschen Exklave im Landkreis Herzogtum-Lauenburg. Dabei verläuft er größtenteils durch die urige Wakenitzniederung im Südosten der Stadt. Initiiert hat ihn der Unternehmer Heinrich Dräger, der angeblich bereits 1969 die Idee dazu hatte. Die Finanzierung erfolgte durch eine von ihm gegründete Stiftung sowie öffentliche Mittel. Koordinierend wirkte die Lübecker Gemeinnützige, und auch die Teilnehmergemeinschaft Lübeck BAB 20 half tatkräftig mit.

Der Drägerweg ist häufig Bestandteil unserer Tagestouren, so dass wir ihn an dieser Stelle kurz würdigen wollen. Als Wanderweg gut geeignet, als Radweg allerdings mit teils gravierenden Mängeln behaftet, erschließt er eine in Norddeutschland einmalige Naturlandschaft. Hauptkritikpunkt des Weges ist die unzureichende Beschilderung: An vielen Weggabelungen sucht der (Rad-)Wanderer vergeblich nach Wegweisern. Und wenn sie dann vorhanden sind, sind sie oft nur schwer zu entdecken. Grund dafür ist, dass man anstelle in Sichthöhe angebrachter Hinweise häufig gravierte Steine verwendet. Diese verstecken sich nur allzu gerne unter dichtem Gras und sind so kaum zu erkennen. Auch fehlen auf ihnen Richtungspfeile, was ab und an zu Unklarheiten führt. Die Wegequalität ist mancherorts besonders für Radfahrer haarsträubend, insgesamt aber akzeptabel und der urwaldartigen Wakenitzniederung angemessen. So entschädigen die Einblicke in eine unvergleichliche Flusslandschaft für so manch grobe und enge Schotterstrecke.

Allerdings erhält man auch einen tiefen Einblick in die automobile Zerstörungswut gewissenloser Verkehrsplaner: Bei Groß Grönau durchschneidet das lärmige und stinkende Betonband der A20 das Naturidyll. Auch hier wurde der Bestand eines intakten Naturraums dem Autowahn einer destruktiven KFZ-Gesellschaft untergeordnet. Ganz in diesem Sinne erstaunt auch das südöstliche Ende des Drägerweges: Der Wegweiser zu seiner Fortsetzung im Wald bei einem kleinen Parkplatz wurde offenkundig nur für Autofahrer angebracht. Denn vom Radweg aus ist er kaum zu erkennen, obwohl sich der Drägerweg doch gerade an Nichtmotorisierte wenden sollte....

Bildergalerie:

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Fotos © Frank Spatzier 2010