Dänemark, Nordwestjytland

Entlang der Harboøre Tange: Wanderung von Vrist nach Thyborøn und zurück (April 2010, 18 km)

Der Limfjord durchzieht die Jytländische Halbinsel von West nach Ost. Dabei verbindet er Nord- und Ostsee und bildet die natürliche Grenze zu Nordjytland, dem nördlichsten Landesteil Dänemarks. Da es an keiner Stelle eine Landverbindung gibt, wird Nordjytland so zu einer Insel.

Das war jedoch nicht immer so. Bis zum Jahr 1825 war der Limfjord ein langgezogener Arm der Ostsee, der erst kurz vor der Nordseeküste sein Ende fand. Damals jedoch durchbrachen die zerstörerischen Wassermassen der Westsee (Vesterhavet), wie die Dänen das westliche Meer folgerichtig nennen, die kleine Landbrücke bei Thyborøn und schufen so einen Zugang zur ausgedehnten Wasserlandschaft des Limfjords.

Die Überbleibsel der früheren Landbrücke existieren heute in Form zweier Landarme, die den Nissum Breding, den seeartigen Westteil des Fjordes, zur Nordsee hin abgrenzen. Beide sind mit unzähligen Buhnen gegen die Gewalt der Nordsee geschützt, deren Wassermassen die schmalen Landarme in kurzer Zeit komplett auswaschen würden. Der südliche von ihnen heißt Harboøre Tange, benannt nach dem kleinen Örtchen an seinem Anfang. Am Ende sitzt die Hafenstadt Thyborøn, die einen der größten Fischereihäfen Dänemarks besitzt. Heimliche Sehenswürdigkeit in der ansonsten eher tristen Ortschaft ist das Sneggelehuset, ein über und über mit Muscheln dekoriertes Gebäude, das aufgrund seiner exorbitanten Kitischigkeit eher lächerlich wirkt.

Etwa in der Mitte der Landzunge befindet sich auf der Halbinsel Rønland das Chemiewerk Cheminova. Zwischen Buhne 42 und 43 verbuddelte man früher jede Menge Chemieabfälle im Küstensand, erst im Jahre 2003 befreite man den Strandabschnitt vom gröbsten Dreck und versiegelte den nicht mehr entsorgbaren Rest soweit es ging (siehe Buhne 42). Noch heute wird vom Aufenthalt zwischen den beiden Buhnen abgeraten, vom Fischen, Tauchen und Schwimmen sowieso.

Zu den Fotos: Die Wanderung im April 2010 führte von der Ortschaft Vrist fast ausschließlich entlang der Nordseeseite der Harboøre Tange nach Thyborøn und wieder zurück. Die ersten etwa neun Kilometer mit starkem Rückenwind, die restlichen neun dann mit einer sehr steifen Brise direkt von vorne. Und dabei immer nur durch Sand und Kies...

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Alle Fotos © Frank Spatzier 2010
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