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Berliner Streifzüge 2, Oktober 2007

Spa(t)ziergänge drch die Hauptstadt, Abs.3: Mitte, Neukölln

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Mitte: Im Zentrum des Geschehens


Drei Wahrzeichen: Berliner Dom, Fernsehturm, Palast der Republik
Bei Mitte muss man aufpassen, was gemeint ist. Seit der Verwaltungsreform von 2001 gibt es einen Großbezirk Mitte, der die Ortsteile Mitte, Tiergarten und Wedding umfasst. Der Ortsteil Mitte hingegen markiert das Stadtzentrum der Ostseite Berlins und beinhaltet nicht nur wesentliche städtische Wahrzeichen, sondern auch die historische Keimzelle der Stadt. In der Mitte des 13. Jahrhunderts befanden sich hier auf der Spreeinsel die Fischerdörfer Berlin und Cölln, die sich 200 Jahre später zu einer Stadt vereinigten. Bis ins 17. Jahrhundert hinein blieb die Einwohnerzahl Berlins auf vergleichsweise kleinem Niveau. Erst unter Kurfürst Friedrich Wilhelm stieg die Einwohnerzahl stetig an. Ausgehend von der Spreeinsel dehnte sich die Stadt in alle Richtungen aus und ist heute mit 3,4 Millionen Einwohnern und über 890 km² Fläche die größte Stadt der Bundesrepublik und zweitgrößte der Europäischen Union.

Markantestes Einfallstor nach Mitte ist ohne Zweifel das Brandenburger Tor. Über die Ost-West-Achse Straße des 17. Juni kommt man aus westlicher Richtung zunächst auf den Pariser Platz und findet sich dann Unter den Linden wieder, der östlichen Achsenverlängerung, die direkt auf die Spreeinsel zuführt, wo sie in die Karl-Liebknecht-Straße übergeht. Unter den Linden ist eine breite Geschäftsstraße mit einem Grünstreifen in der Mitte, die von besseren Läden und eher repräsentativen Firmensitzen gesäumt wird. Ihre Atmosphäre kann nur als geplegt-langweilig bezeichnet werden, und wäre sie nicht von Brandenburger Tor und den Bauten um Bebelplatz und Humboldt-Universität eingerahmt, bräuchte man sich hier gar nicht erst aufzuhalten. In der Tat war die heutige Prachtstraße ab dem 16. Jahrhundert nichts weiter als ein Reitweg, der vom kurfürstlichen Schloss in den Tiergarten führte. Und diesen Charakter als schnöder Verbindungsweg zwischen zwei Orten hat sie bis heute nicht ganz ablegen können.


Ostende Unter den Linden: links Humboldt-Uni, rechts Bebelplatz und Deutsche Staatsoper
Am östlichen Ende von Unter den Linden steht man plötzlich vor einer faszinierenden Ballung historischer Bauten. Steht man vor dem Reiterstandbild Friedrichs II und blickt in Richtung des markanten Fernsehturms, erscheint zur Linken die Humboldt-Universität, die im ehemaligen Palais des Prinzen Heinrich von Preußen untergebracht ist. Zur Rechten befindet sich der Bebelplatz, der ursprüngliche Mittelpunkt des Forum Fridericianum, das einst als Zentrum des historischen Preußen geplant war. In den Boden des Bebelplatzes ist unter einer Glasscheibe das Mahnmal an die Bücherverbrennung der Mazis vom 10. Mai 1933 eingelassen. Umfasst wird der Platz von der Alten Bibliothek und dem Alten Palais. Besonders erwähnenswert sind weiterhin die Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland, die in einem Bau von Karl Friedrich Schinkel untergebracht ist, der in seiner Formensprache an einem griechischen Tempel nachempfunden ist sowie das Deutsche Historische Museum, das sich im ehemaligen Zeughaus befindet.

In der Nähe der Schlossbrücke fällt schließlich die Abrissruine des ehemaligen Palastes der Repubnlik ins Auge, die in besonders hässlicher Weise mit den historischen Gebäuden des alten Preußen kontrastiert. Sie steht gegenüber des Berliner Doms , dessen pompöser Bau aus dem Jahr 1905 stammt. Der Palast der Republik wurde als multifunktionales Gebäude 1976 errichtet; in ihm beschloss der Staatsrat der DDR 1990 den Beitritt zur Bundesrepublik. Ungeachtet der historischen und auch städtebaulichen Bedeutung des Gebäudes entschied der Kultur- und Hauptstadtausschuss des Bundestages im Juli 20020 dessen Rückbau, nachdem man für das asbestverseuchte Gebäude keine Nutzungsmöglichkeit mehr sah. Außerdem kann der Abriss des ehemaligen DDR-Repräsentativbaus als eine Form der symbolischen Abrechnung mit der jüngeren deutschen Vergangenheit gesehen werden.

Dom und Abrissruine liegen bereits auf der Spreeinsel, die im Mittelalter zum historischen Cölln gehörte. Ihr nördlicher Teil beherbergt eine Reihe bedeutender Museen, so das Schinkel entworfene Alte Museum, das angeschlossene Neue Museum, die Nationalgalerie, das Bodemuseum und das Pergamonmuseum.


Auf der Spreeinsel, Blick auf Marienkirche, rechts Abrissruine des Palastes der Republik
Verlässt man die Spreeinsel auf der anderen Seite über die Karl-Liebknecht-Staße, erreicht man mit der Mitte des östlichen Berlins erneut historischen Boden. Im 13. Jahrhundert lag hier - oder vielmehr im Nikolaiviertel - das Fischerdorf Berlin, das sich mit Cölln auf der Spreeinsel vereinigte und schließlich zur größten deutschen Stadt heranwuchs. Eindeutig dominiert wird das Zentrum der Stadt vom 1969 fertiggestellten Fernsehturm, der mit 368 Metern Höhe das höchste Bauwerk Deutschlands ist. Vor dem großen Funkturm steht der kleine Kirchturm der Nikolaikirche (13. Jahrhundert). Sie ist eines der wenigen noch erhaltenen Relikte aus der Gründungszeit Berlins und gab dem umgebenden Marienviertel den Namen. Vorbei am Marx-Engels-Forum, einer Grünanlage, in deren kreisrundem Inneren die Bronzeskulpturen von Karl Marx und Friedrich Engels stehen, und dem meisterhaften Neptunbrunnen, erreicht man schließlich das Rote Rathaus, Sitz des Regierenden Bürgermeisters und des Senats.Als es 1870 aus rotem Ziegelstein erbaut wurde, lag es noch inmitten einer dicht bebauten und von engen Straßen durchzogenen Altstadt. Heute fällt es auf der vergleichsweise freien Fläche um den Fernsehturm und eingerahmt von langgezogenen Plattenbauten besonders gut ins Auge.

Unmittelbar hinter dem Fernsehturm befindet sich der S-Bahnhof Alexanderplatz. Hier verlief im 17. Jahrhundert eine zweite Festungsmauer, die etwa an dieser Stelle durch ein Stadttor unterbrochen war. Nordöstlich des Bahnhofs schließlich befindet sich der Alexanderplatz, der nicht nur durch Alfred Döblin zum wohl bekanntesten Stadtplatz Deutschlands avancierte.


Am Roten Rathaus
Trotz seiner Berühmtheit hat der Alexanderplatz etwas Abweisendes an sich, das ihn inmitten der Riesenstadt auf eine eigentümliche Weise wieder anziehend macht. Schon Alfred Döblin monierte, dass es auf dem Platz ständig lausig ziehe. Schuld daran sind der Zweite Weltkrieg und die Stadtplanung Ost-Berlins, die von der ursprünglichen Bausubstanz nur zwei Bürohäuser aus dem Jahr 1932 übrig ließen. Auch die DDR-Stadtplaner wollten aus dem kriegszerstörten Gelände einen modernen Stadtplatz machen und funktionierten den Alex 1969 zu einem verkehrsberuhigten Aufmarsch- und Volksfestplatz um, der von modernen Funktionsbauten umrahmt wurde. Ebesno spendierten sie ihm die Weltzeituhr, die für viele Berliner ein beliebter Treffpunkt ist sowie den "Brunnen der Völkerverständigung".

Gemessen an seiner Prominenz fällt der Alex allerdings recht klein aus, und seine Zugigkeit hält sich auch in den für ein Stadtzentrum angemessenen Grenzen. Dafür bevölkern ihn um die Mittagszeit Horden von Schülern, die mit Fastfood und Cola ausgerüstet ihrem anschließenden Shoppingtrip durch die angrenzenden Läden entgegenfiebern, so sie denn genug Taschengeld dafür besitzen.


Alexanderplatz


Blick auf den Fischerkiez vom Märkischen Ufer aus
Über Grunderstraße, Mühlendamm und Mühlenbrücke erreicht man vom Alexanderplatz wieder die Spreeinsel. Man sieht diesem Teil des historischen Berlins an keinem Fleck mehr an, dass hier im 12. Jahrhundert auf sumpfigem Boden das kleine Fischerdorf Cölln stand. Verkehrsreiche Straßen und Hochhäuser prägen die südliche Spreeinsel, insbesondere in der Gegend des alten Fischerkiez. Bis nach dem Krieg wohnten dort in engen Gassen und schmalen Häusern vorwiegend ärmere Schichten; und mehrere Male kam der Fischerkiez in den Blickpunkt von Sanierungsinteressen, die allesamt einen Totalabriss erforderlich gemacht hätten. In der 60er Jahren schließlich war es soweit, und die zuständige Bezirksverwaltung leitete den Abriss ein. Anschließend errichtete man Wohnhochäuser und Infrastrukturbauten für ein neues Stadtviertel. So weisen die historisierenden Wegweiser mit der Aufschrift "Fischerinsel" nicht auf ein altstädtisches Idyll, sondern geradewegs hinein in eine Gruppe von Massenwohnquartieren aus Beton.

Über die Straße Fischerinsel verlässt man die Spreeinsel und landet am Ende des Märkischen Ufers. Sofern es einem gelingt, die Hochhäuser auf der anderen Spreearmseite aus dem Blick zu blenden, lässt sich hier noch ein Hauch des früheren Berlins auffangen. Prächtige Bürgerhäuser mit teilweise klassizistischen Fassaden reihen sich gegenüber der schmalen Wasserstraße auf, in der einige Museumsschiffe vor sich hin dümpeln. Immer entlang dem Spreearm kommt man über die Wallstraße schließlich zum Spittelmarkt, wo ein kleines Bürohochhaus aus der Nachwendezeit steht, dessen Überfrachtung mit Neonreklamen wie der gründlich misslungene Versuch anmutet, den Picadilly Circus zu kopieren.


Blick vom Spittelmarkt über die Leipziger Straße zum Potsdamer Platz
Der Spittelmarkt markiert auch den Einstieg in die Leipziger Straße, die in den 60er Jahren mit gigantischen Hochhäusern gesäumt wurde. So beschert der Blick vom Spittelmarkt in Richtung Potsdamer Platz eine faszinierenden Ausblick, der selbst für Berliner Verhältnisse großstädtisch und metropolitan wirkt. Auf der Südseite der Leipziger Straße fällen die bis zu 27-stöckigen Wohnhochhäuser ins Auge, die im Zuge der Neugestaltung des Zentrums der DDR-Hauptstadt zwischen 1973 und 1982 errichtet wurden. Angesichts der Nähe zur ehemaligen Grenze können die gigantischen Dimensionen als Reaktion auf den Bau des Axel-Springer-Gebäudes auf der Kreuzberger Westseite angesehen werden. Ihnen gegenüber stehen die langgezogenen Wohnscheiben, die zu Zeiten der DDR insbesondere Wohnungen für diplomatische Mitarbeiter und akkreditierte Journalisten aus dem Westen beherbergten.

Vom Komplex Leipziger Straße sind es nur knappe zwei Kilometer bis zu den Torbauten am Potsdamer Platz. Unterwegs überschreitet man auf dem achteckig angelegten Leipziger Platz den ehemaligen Todesstreifen der Berliner Mauer, bevor man sich auf dem seelenlosen Potsdamer Platz in die neonbunte Einheitswelt des Massenkonsums stürzen kann.


Leipziger Straße

Neukölln


Park über dem Autobahntunnel
Wer in der Hermannstraße wohnt, braucht eigentlich keine Küche. Es gibt eine Vielzahl von kleinen Läden, die fast rund um die Uhr alles verkaufen, was man zum täglichen Leben braucht, wie etwa Döner, Pizzen, Brötchen oder Bier. Die Preise bewegen sich auf ausgesprochen niedrigem Niveau, so dass die Aufbesserung einer alten Kücheneinrichtung eigentlich nicht nötig ist. Die Herrmannstraße durchmisst das Viertel in Nord-Süd-Richtung zwischen Autobahnzubringer und Herrmannplatz. Sehenswert sind im U-Bahnhof Herrmannstraße die noch sichtbaren Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg. An den Wänden der Treppenaufgänge erinnern noch erhaltene Hinweisschilder an die unterirdischen Luftschutzbunker.

Fast parallel zur Hermannstraße verläuft die Karl-Marx-Straße, die eigentliche Hauptstraße Neuköllns. Auch hier reiht sich ein kleiner Laden an den nächsten; besonders häufig verkaufen ausländische Händler hier Handys und neben sonstigem Ramsch auch allerlei Zubehör dafür. Zur Abrundung des Konsumvergnügens stehen dazwischen noch ein mittleres Einkaufszentrum und das Kaufhaus Hertie, das auf der selben Stelle steht, wie das ehemalige Kaufhaus Joseph. Dessen jüdischer Besitzer wurde 1936 zum Verkauf gezwungen.


Neubritzer Tor im Süden Neuköllns
Neukölln, das bis 1912 noch Rixdorf hieß, zählt zu den weniger prominenten Stadtteilen Berlins. Gerne assoziiert man Siff, Verfall, Kriminalität, soziale Brennpunkte und ähnlich Negatives mit Neukölln. Doch das ist bei weitem übertrieben. Vielleicht sehen die Fassaden hier wirklich ein wenig grauer aus, als in vornehmeren Vierteln, und vielleicht sorgt eine höhere Migrantenquote für ein erhöhtes Konfliktpotenzial. Das alles kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Neukölln das ein oder andere verborgene Juwel besitzt, von dem man auf den ersten Blick kaum etwas ahnt. Daran ändern auch die Negativschlagzeilen, etwa von den Problemen in der Rütli-Schule oder den spektakulären Mordfällen, nicht viel.

Der Aufstieg Neuköllns begann Mitte des 19. Jahrhunderts, als im alten Rixdorf Massenwohnraum für Arbeiter geschaffen wurde. Wie in anderen Gebieten südlich des Kottbusser Tores zog man anspruchslose Mietkasernen in die Höhe, um Wohnraum für das ausgebeutete Industrieproletariat zu schaffen. 1899 erhielt Rixdorf Stadtrechte und zählte bereits 80.000 Einwohner. 13 Jahre später nannte man es in Neukölln um, weil ein populärer Gassenhauer den Ortsnamen unwiderruflich in den Dreck gezogen hatte. Allerdings hatte der Schlagertext einen nicht zu verleugnenden Realitätsbezug, denn Rixdorf galt um die Jahrhunderwende als Hort von Kriminalität, Verfall und Dreck. Mit Neukölln wurde der Bezug zu jenen Orten hergestellt, die südlich des historischen Cölln lagen und Neu-Cölln genannt wurden. 1920 schließlich erfolgte die Eingemeindung nach Groß-Berlin.

Im Ortsteil Neukölln leben heute knapp 150.000 Menschen, während es der Bezirk Neukölln auf über 300.000 bringt. Der Verwaltungsbezirk umfasst die Ortsteile Britz, Buckow und Rudow, also auch die städtebaulich interessante Gropiusstadt (siehe auch Berliner Streifzüge 1).Um sich vom Verwaltungsbezirk anzugrenzen, gibt es ernsthafte Bestrebungen, den alten Namen Rixdorf wieder aus der Kiste zu holen. Das mag auch damit zusammenhängen, dass dem Namen Neukölln heute ein ähnlich mieser Ruf vorauseilt, wie einst Rixdorf.


Die Hasenschänke auf dem Volkspark Hasenheide
Bemerkenswert an Neukölln ist darüber hinaus seine hohe Dichte an Friedhöfen. Als im boomenden Berlin Mitte des 19. Jahrhunderts freie Flächen zur Bestattung der Toten immer knapper wurden, verlagerte man die Friedhöfe vor die Stadt nach Rixdorf, das verkehrstechnisch gut zu erreichen war. Später holte die expandierende Stadt ihre Friedhöfe dann wieder ins Stadtgebiet hinein.

Eine weitere Sehenswürdigkeit des Viertels ist der Volkspark Hasenheide, der von den Berlinern in ihrer Freizeit gerne genutzt wird. Wenn das Wetter mitspielt, sieht man hier besonders Abends und an Wochenenden ganze Gruppen von Leuten Fußball, Boule oder Volleyball spielen. Es wird gegrillt, Flaniert, Bier getrunken oder einfach nur entspannt. Türkische Großfamilien kommen hier ebenso zusammen, wie Freundescliquen und Sonnenanbeter. Die Aktiven führen das sportliche Erbe fort, das dem Park seit dem frühen 19. Jahrhundert anhaftet. 1811 richtete Turnvater Jahn auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz den ersten deutschen Turnplatz ein. Dabei hatte der Turngründer weniger die Gesundheit seiner Mitbürger im Visier, als vielmehr ihre militärische Einsatzfähigkeit im Krieg gegen Napoleon in den Jahren 1813/14.

Allerdings hat der Volkspark Hasenheide auch eine klein- bis schwerkriminelle Seite, die ihn immer wieder in die Schlagzeilen bringt. Denn das weitläufige Gelände zwischen Herrmannplatz und Flughafen Tempelhof ist nicht nur Betätigungsfeld von Freizeitsportlern, sondern auch von Drogendealern und -konsumenten. Raub, Körperverletzungen und Vergewaltigungen kommen vergleichsweise häufig vor und weisen damit auf die sozialen Probleme in seiner Umgebung hin. Als im März 2006 der Zivilfahnder Uwe Lieschied in der Hasenheide niedergeschossen und tödlich verletzt wurde, war ein vorläufiger Tiefpunkt seines Ansehens erreicht. Viele Berliner beschleicht seitdem ein mulmiges Gefühl beim Betreten, das spätestens nach dem vierten Bier an der Hasenschänke wieder verschwunden ist. Die Trinkhalle mit dem markant geschwungenen Dach steht hier seit den 50er Jahren in fast unveränderter Gestalt. Auf Sitzbänken kann man Erfrischungen zu sich nehmen, während der Nachwuchs auf dem nahen Spielplatz lärmt.


Sehitilik-Moschee
An ihrer Südseite grenzt die Hasenheide an den Columbiadamm, der am Flughafen Tempelhof vorbei in westlicher Richtung auf Kreuzberger Terrain führt. Noch im Ortsteil Neukölln ragen hier die Minarette der Sehitilik-Moschee in die Höhe. Die größte Moschee Berlins bildet gemeinsam mit dem islamischen Friedhof und den integrierten Versammlungsräumen ein geschlossenes türkisches Kulturzentrum.

Vom benachbarten Flughafen Tempelhof donnern immer wieder Verkehrsmaschinen dicht über die Neuköllner Häuser. Der besonders durch die Berliner Luftbrücke während der sowjetischen Blockade bekannt gewordene Stadtflughafen soll wegen fehlender Rentabilität und auch vor dem Hintergrund des geplanten Großflughafens Berlin-Brandenburg geschlossen werden. Vor allem ansässige Klein-Airlines haben dagegen geklagt, da es ihrer wohlhabenden Klientel weiterhin ermöglicht werden soll, inmitten der Stadt abfliegen oder landen zu können. Weder die Airline-Betreiber noch das Gros ihrer Passagiere dürften in den Häusern wohnen oder gar wohnen wollen, über die tagein tagaus die Jets donnern.








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