Abschnitt 9: Dubai

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Artifiziell aus dem Boden gestampft: Dubai


Panorama aus dem Hotelzimmer
Kann man mit Dubai wirklich warm werden? Mal abgesehen von den Lufttemperaturen macht es die Wüstenstadt dem Reisenden nicht leicht, sich in ihr wohlzufühlen. Um es vorweg zu nehmen: Auch wir haben so unsere Schwierigkeiten mit der aus dem Boden gestampften Kunststadt, deren Hang zur Seelenlosigkeit durch die allgegenwärtige Gigantomanie eher noch unterstrichen wird.

Mit Dubai assoziiert man in aller Regel zuerst gigantische Bauvorhaben, schwindelerregend hohe Wolkenkratzer, künstliche Wohninseln im Meer und in Reichtum schwimmende Kaftanträger. Überhaupt scheint Dubai einen gewissen Sog auf den internationalen Geldadel auszuüben, denn hier lässt sich der wohlausgebeutete Reichtum ohne Reue und Scham zur Schau stellen. Hier kann man noch in aller Ruhe mit der fetten Luxuslimousine vom exklusiven Golfclub oder der Skihalle Ski Dubai zu seinem eigentlich unbezahlbaren Anwesen auf den Palm Islands rollen, ohne auch nur ansatzweise kritischen Blicken ausgesetzt zu sein. Nicht zuletzt auch deshalb besitzt Dubai eine der höchsten Dichten an US-Dollar-Millionären.

Trotzdem ist Dubai-City eine eher menschenleere Metropole. Auf knapp 1.300 Quadratkilometern tummeln sich gerade mal 1,5 Mio Einwohner - oder auf einem Areal der anderthalbfachen Größe Berlins weniger Köpfe, als etwa in Hamburg wohnen. Und eine gespaltene Metropole, denn ein überwiegender Großteil der Einwohner sind Arbeitsimmigranten - die Zahl der einheimischen "Locals" dümpelt bei ca. 200.000 und ist so eine Minderheit im eigenen Land. Allerdings eine ungleich besser gestellte Minderheit, als die zumeist aus Indien und dem asiatisch-pazifischen Raum stammenden Gastarbeiter. Diese erledigen zumeist die niederen Tä:tigkeiten bei der Errichtung der oft monumentalen Bauprojekte, werden vergleichsweise schlecht bezahlt und wohnen entsprechend bescheiden unter einfachsten Verhältnissen.

Im Gegensatz hierzu arbeiten die Locals besonders gerne in presigeträchtigen Sphären und verdienen selbstredend auch ein Vielfaches mehr, als ihre ausländischen Kollegen. Im Service und anderen in ihren Augen niederen Jobs sieht man sie praktisch garnicht, weshalb sich Staatsoberhaupt Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum zu der Aufforderung an seine Landsleute genötig sah, sie mögen doch bitte auch unpopuläre Tätigkeiten verrichten.


Skylineblick aus dem Hotelzimmer
Leicht platt betrachtet, steht Dubai für so etwas wie das unreife Geprotze einer patriarchalen Nomadengesellschaft, die durch veritable Öfunde über Nacht zu unvorstellbarem Reichtum gekommen ist. Besonders der 818 Meter in den Wüstenhimmel ragende Burj Dubai scheint das zu unterstreichen, dessen Symbolgehalt sich auch als ein pubertäres "Seht her, ich habe den Längsten!" interpretieren lässt. Natürlich sind die Umstände, die zur heutigen Gestalt der ehemals eher idyllischen Hafenstadt am Persischen Golf führten, wesentlich komplexer. Festgehalten werden kann immerhin, dass mit dem Aufkommen wirtschaftlicher Prosperietät Großmannsucht und die Bedienung von Investoreninteressen Vorrang hatten gegenüber der nachhaltigen Entwicklung einer in allen Aspekten lebenswerten Stadt.

Dubai City ist die Hauptstadt des gleichnamigen Emirates auf der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf. Mit knapp 1.6 Millionen Einwohnern ist das Emirat das bevölkerungsreichste unter den Mitgliedern der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), einer aus sieben autonomen Emiraten gebildeten Föderation, die sich zwischen den Ländern Saudi Arabien und Oman befindet. Da das Emirat Dubai zu einem überwiegenden Teil aus Wüste besteht, konzentriert sich ein Großteil der Bevölkerung in der Hauptstadt Dubai City.

Diese war zwar auch in der Vergangenheit eine bedeutende Handels- und Hafenstadt, trat jedoch erst mit der Abschaffung kommerzieller Steuern in eine Phase des steilen Aufschwungs ein. Dubai wurde ein wichtiger regionaler Handelsplatz für Gold und bezog zudem einen wichtigen Teil seiner Wirtschaftskraft aus seinen Ölvorkommen. Allerdings sinkt die Ölförderung beständig und wird aufgrund schwindender Vorkommen in 20 Jahren zum Erliegen kommen. Eine Tatsache, die Dubai nicht unvorbereitet trifft. Schon heute beträgt der Anteil der Ölförderung an der Wirtschaftsleistung nur noch schmale 3%. Haupteinnahmequellen sind dagegen der Tourismus, der mit immer weiteren gigantischen Großprojekten nach allen Kräften gefördert wird und die Stadt schon heute in eine spezielle Form von urbanem Disneyland verwandelt. Passend hierzu zählen auch das Immobilien und Bauwesen sowie Handel und Dienstleistungen zu den Eckpfeilern der Dubaier Wirtschaftskraft. Allerdings hat auch die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise das Wüstenparadies am Persischen Golf nicht verschont. Mit für die erfolgsverwöhnten Dubaiis verheerenden Folgen - so leigen bereits einige so prominente wie gigantische Bauprojekte brach oder mussten gänzlich aufgegeben werden.


Straßenbild vor dem Hilton Dubai Creek
Passend zum protzigen Ruf, der Dubai in aller Welt vorauseilt, logieren wir in dieser Metropole der Prasserei selbstredend im Hilton am Dubai Creek - und dort natürlich nicht in Zimmern der normalen Kategorien, sondern in der Executive-Klasse. Der Dubai Creek ist im Übrigen der einzige "Fluss" der ansonsten knochentrockenen Stadt, von hier aus nahm die Entwicklung Dubais ihren Anfang. Der 14 Kilometer lange Creek ist eigentlich ein natürlicher Meeresarm, der die beiden Stadtteile Bur Dubai und Deira voneinander trennt. Unser Nobelhotel liegt auf der kleineren Deira-Seite fast genau in Höhe des alten Fischerei- und Handelshafens.

 Website des Hilton Dubai Creek



Blick über den alten Hafen zur Skyline


Alter Hafen und Dubai Creek


Nächtlicher Ausblick von Hoteldach




Pool-Blick


Erste Schritte in Arabien

Mitten in der Nacht landen wir nach sechs entspannten Flugstunden auf dem Dubaier Flughafen. Die Einreiseprozedur geht problemlos vonstatten, und gegen ein Uhr morgens Ortszeit haben wir unsere Visa in den Pässen. Der Zoll interessiert sich auch nicht großartig für unser Gepäck, so dass wir kurz darauf in der zentralen Warteschlange am Taxistand stehen. Trotz der späten, oder vielmehr sehr fühen Stunde, ist der Andrang enorm.

Im Taxi schließlich stellen wir schnell fest, dass auch die Mitglieder hiesigen Fahrer-Innung den weltweit tendenziell unseriösen Gepflogenheiten in nichts nachstehen. Denn kaum sind wir Hotel ausgestiegen und der Fahrer um die Ecke gefahren, stellen wir fest, dass er unsere Unsicherheit mit dem Dirham-Kurs ausgenutzt und uns im Fahrpreis betrogen hat. Dabei sollen die Dubaier Taxifahrer angeblich zu den ehrlichsten der Welt zählen - das steht zumindest in unserem kleinen Polyglott-Reiseführer. Wie dem auch sei, dem wohl indischen Arbeitsimmigranten ist es sicher nicht zu verdenken, zwei Westler übers Ohr zu hauen, die reich genug sind, im noblen Hilton abzusteigen.


Lebloser Hochhauswald
Und unser Hotel ist in der Tat sehr nobel. Sein Inneres wartet mit einem extravaganten Design auf, in dem Glas und Stahl dominieren. Im Gegensatz zu seinem Schwesterhotel Hitlon Jumeirah Beach ist unser Haus eher klein, gediegen und von einem ruhigen, edlen Ambiente. Im Gegensatz hierzu wirkt das Personal am Empfang eher desinteressiert und wenig serviceorientiert. Nicht, dass wir einen besonderen Wert auf servile Höflichkeit legen würden, doch man hätte uns zumindest ansatzweise den Weg zu unserer Suite weisen können, anstelle uns wortkarg an den Fahrstuhl zu schicken.

Unser Zimmer in der Executive-Plus Kategorie ist dagegen wirklich ein echter Knüler. Seine Einrichtung ist von der gleichen gediegenen Art, wie das dominierende Hoteldesign, und aus der verglasten Fensterfronten fällt unser faszinierter Blick über den Dubai Creek auf die Skyline der Stadt, die in beachtlicher Entfernung in die Nacht hinein glitzert. Irgendwie hatten wir uns die Stadt ein wenig kleiner vorgestellt. Bei aller Hochklassigkeit weist unsere Suite jedoch auch erstaunliche Mängel auf - jedenfalls für eine Unterkunft dieser Kategorie. So hängt im Badezimmer tatsächlich eine Einbau-Deckenlampe an zwei Strippen herunter, und auch die Schiebetüre befindet sich nicht in der Führungsschiene, so dass sie sich nur mit einigem handwerklichen Geschick bewegen lässt. Vielleicht sollte die Hilton-Kette mal wieder mehr Wert auf die Qualität ihrer Häuser legen, anstatt ihre Bekanntheit nur noch aus dem Namen der peinlichen Tochter der Besitzerfamilie zu beziehen. Von diesen Kleinigkeiten aber mal abgesehen, ist der Aufenthalt im Hilton Dubai Creek mehr als angenehm - wird aber in der Retrospektive bei Weitem nicht an unsere Freuden im Bangkoker Lebua heranreichen.


Jumeirah Beach
Nach einer kurzer Nacht und langem Frühstück steht eine erste Erkundung Dubais auf dem Programm. Doch die Stadt macht es uns auch in dieser Hinsicht nicht einfach. Wir sind es gewohnt, unbekannte Städte zu Fuß zu erkunden; ihre Ausstrahlung und Aura in uns aufzunehmen, indem wir uns durch die Straßen treiben lassen und aus alle wichtigen Aspekte aus der langsamen und direkten Perspektive des Wanderers in uns aufsaugen. Auch Dubai wollten wir auf diese Weise erkunden, müssen aber schnell feststellen, dass das praktisch unmöglich ist. Die Stadt scheint ausschließlich für den Autoverkehr gebaut zu sein, und ihre riesigen Dimensionen machen alternative Verkehrsmittel so gut wie überflüssig. Ein weiterer Grund ist wohl, dass man sich nur ungern der brütenden Hitze aussetzt, die den größten Teil des Jahres über herrscht. So hockt man sich lieber in die klimatisierte Blechkiste und tuckert durch die Gegend.

Dubais riesige Flächenausdehnung und vergleichsweise niedrige Einwohnerzahl bringen es zudem mit sich, dass die Stadt für eine Metropole recht menschenleer und wenig urban wirkt. Es gibt kaum natürlich entstandene Milieus, verwinkelte Gassen oder urwüchsige Stadtviertel. Stattdessen dominieren artifiziell in die Landschaft geklotzte Bauwerke und breite Verkehrsadern, auf denen etwa Bürgersteige kaum eine Rolle spielen. Dazwischen herrscht oft ein langweiliges Industriegbiets-Ambiente vor, wie man es aus deutschen Vorstädten kennt - nur befindet man sich hier mitten in einer der schillerndsten Städte der Region. So hatten wir ursprünglich etwa geplant, zu Fuß vom Hotel nach "Downtown" zu wandern, um dem Burj El Arab einen Besuch abzustatten. Die Dubaier Wirklichkeit macht uns jedoch schnell einen Strich durch die Rechnung, denn dazu müssten wir uns ein Dutzend Kilometer durch nichtssagende Betonödnis quälen, nur um dann in einer sterilen Hochhausansammlung zu landen, die außer faszinierenden Solitären jedoch nichts weiter zu bieten hat. Ein Leben zwischen den Hochhauseingängen findet praktisch nicht statt. Hier gibt es nichts, was zu entdecken wäre.



Der Burj El Arab, mit 818 Metern höchstes Gebäude der Welt


Die obligatorische Wüstenrallye


Festgefahren im Sonnenuntergang




Letzter Stopp vor der Rallye
Der Sündenfall in der Wüste

Wer in Dubai die nahe Wüste erleben möchte, kann dies in aller Regel nur auf eine ganz besondere Weise tun: Mit dem Jeep im Rahmen einer krachigen Touristen-Sanddünen-Rallye. Vielleicht geht es auch anders, ruhiger, besonnener und meditativer; denn nicht jeder möchte sich das Natur- und Landschaftserlebnis Wüste aus dem Inneren eines mit 60 Sachen über die Dünen jagenden Allradwagens verschaffen. Doch passend zum automobilen Charakter Dubais hält man von einem entspannt-sinnlichen Sich-Einlassen auf den großartigen Naturraum vor den Toren der Stadt reichlich wenig.

Wir ahnen noch nicht viel von dieser Dubaier Eigenart, während wir am Rezeptionstresen unseres Hotels nach Ausflugsmöglichkeiten in die Wüste fragen. Sicher ließe sich das ohne Weiteres selbst organisieren, etwa mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Leihfahrrad. Doch angesichts der knappen Zeit unseres Stopovers auf der Arabischen Halbinsel und der ungemeinen Flächenausdehnung Dubais wollen wir uns dann doch lieber einer organisierten Tour anschließen. Schnell werden wir uns handelseinig, und am späten Vormittag soll es mit dem Jeep in die Wüste gehen, einschließlich des Besuches eines Wüstencamps - was immer das auch sein mag. Irgendwie ahnen wir, ein typisches Touristenbespaßungsprogramm gebucht zu haben, sind aber noch in dem naiven Glauben, ein paar gemütliche Spaziergänge durch die Sandweiten unternehmen zu können.

Auf was wir uns wirklich eingelassen haben, und was uns an Hotelrezeption auch niemand explizit erklärt hat, merken wir erst ein paar unschuldige Stunden später. Faisal, unser junger Fahrer, hat den mit einigen weiteren Touris gefüllten Wagen über endlose Straßen aus der Stadt hinaus gefahren. Dabei ging es auch über die teilweise zwölfspurige Sheikh Zayed Road, die reichlich überdimensionierte Hauptverkehrsachse Dubais. Im Bereich der Innenstadt wird sie auf beiden Seiten von bemerkenswerten Wolkenkratzern flankiert, die aber nur jeweils eine Reihe auf jeder Straßenseite bilden. Auf diese Weise erreicht man eine beeindruckende Optik, die aber nur dann Bestand hat, solange man sich auf der Autobahn bewegt. Die Sheikh Zayed Road ist zudem die wichtigste Ost-West-Achse Dubais und verwandelt sich außerhalb der Stadt zur Verbindung in den Oman und nach Abu Dhabi. Mancherorts zerschneidet sie die Stadt derartig radikal, indem man sie kaum - oder nur durch Inkaufnahme weiter Umwege - überwinden kann. Eine kluge Stadtplanung sieht anders aus.


Ruhe gibt es nur bei einer Panne...
Und doch sitzen wir jetzt mittendrin und wissen mit einem Schlag, dass auch wir in nur wenigen Augenblicken an einer Attraktion teilnehmen werden, die wir bisher nur mit Verachtung bedacht haben. Mit niedrigem Reifendruck geht es schgließich in den Sand; und kaum haben wir die Straße verlassen, drückt Faisal aufs Gas. Der Wagen sprintet nach vorn, schlenkert wie wild hin und her, bricht aus und gerät ins Schleudern. Faisal hat den Jeep jedoch bestens im Griff und hält ihn mit einer geschickt dosierten Mischung aus Gasgeben, Gegenlenken und Bremsen in der schwammigen Spur. Mit 60 Km/h rast er auf Dünen hinauf, kommt oben fast zum Stehen, während der Wagen seitlich herunterzukippen droht, was Faisal aber geschickt verhindert. So geht es mit Getöse kilometerweit durch die Wüste, deren Stille durch das Heulen der Motoren und die Spitzen Schreie des Fahrers und seinen Passagieren weiter entfernt zu sein scheint, als sonstwo. Kein Wunder, dass so etwas nicht ohne Pannen abläuft. Einmal haut es einen kompletten Reifen vom Rad, ein anderes mal bleibt ein Jeep auf dem Grat einer Düne hängen und muss von einem anderen Wagen heruntergezogen werden. Schon allein aus diesem Grunde fahren stets mehrere Jeeps einer Firma zusammen. Auch benötigen die Fahrer eine besondere Lizenz samt Fahrausbildung, um an diesen nicht ungefährlichen Touren teilzunehmen. Die eigentliche Gefahr liegt dabei nicht unbedingt im Umkippen eines Wagens, sonder eher darin, dass zwei Jeeps im Eifer des Gefechts miteinander kollidieren. Uns jedenfalls macht die Dünenrallye trotz unserer Vorbehalte tatsächlich Spaß, worüber wofür wir uns noch wochenlang schämen.

Allerdings beginnt das Auf und Ab mit der Zeit seinen Reiz zu verlieren, so dass wir nach etwa einer Dreiviertelstunde nichts dagegen haben, endlich das ominöse Wüstencamp anzusteuern. Entgegen all unserer Befürchtungen ist diese Veranstaltung jedoch bei Weitem nicht so touristisch, wie anzunehmen war. Niemand drängt uns eine Henna-Bemalung oder ein Foto im Kaftan auf; stattdessen können wir unsungestört auf Leigebäke fläzen und uns aus dem leckeren Buffet bedienen. Einzig die "orientalische Tanzvorführung" enttäuscht, indem die Tänzerin hauptsächlich zu moderner Discomusik umherwirbelt. Als sie damit beginnt, vorwiegend Männer aus dem Publikum auf die Tanzfläche zu zerren, suchen wir das Weite.

Am späten Abend fährt uns Faisal wieder zurück zum Hotel. Er stammt aus Pakistan und möchte Formel-1 Fahrer werden. Wir wüschen ihm viel Glück dabei, werden deshalb aber trotzdem nicht in die Versuchung geraten, diesen dumpfisnnigen Sport zu verfolgen. Auch, weil wir uns wegen der vergangenen Stunden noch viel zu sehr schämen...



Reparaturarbeiten



Wüstenimpression



Kamelchen



Tänzerin im Wüstencamp





Dubai Marina / Jumeirah Beach
Hitzetanken am Jumeirah Beach

Wir mögen es heiß - wohl auch, weil wir aus Norddeutschland ein eher bescheidenes Klima gewöhnt sind. So spielt uns das Wetter in Dubai gefällig in die Hände, denn es herrscht eine selbst für hiesige Verhältnisse auffällige Hitzewelle in der Region. Mittags klettern die Temperaturen auf 47 Grad Celsius, was sogar den "Gulf News" einen größere Meldung wert ist. Den letzten Tag dieser langen und sehr erlebnisreichen Reise wollen wir deshalb am Strand verbringen, um Hitze und Erholung für unsere lange verdrängte Rückkehr nach Hause zu tanken. Als Gäste des Hilton Dubai Creek können wir den Strand des Hilton Jumeirah Beach nutzen und uns von einem kostenlosen (oder im Zimmerpreis inbegriffenen) Shuttle-Service dorthin kutschieren lassen.

Der Transfer dauert eine knappe Dreiviertelstunde, von der das Fahrzeug die meiste Zeit auf einer Stadtautobahn ohne Ampeln unterwegs ist. Auf diese Weise erfahren wir ein weiteres Mal die riesigen Dimensionen Dubais, gleichzeitig aber auch die seltsame Leere, die zwischen den Gebäuden herrscht. Zuweilen ist es so, als führen wir durch endlose Industriegebiete, deren einziges Leben sich in den Filialen der immergleichen Autogeschäfte abzuspielen scheint. Ein wenig interessanter wird es schließlich im Stadtteil Dubai Marina, das 25 Kilometer östlich des Stadtzentrums liegt. Hier entsteht ein weiteres Hochhausviertel mit Wohnresidenzen und Hotels entlang eines künstlich angelegten Kanals. Trotz seiner sehenswerten architektonischen Bauleistungen kann auch das ambitionierte Projekt Dubai Marina eine gewisse Künstlichkeit und Tristesse nicht abschütteln.

Während wir am Hilton Jumeirah Beach aussteigen, treibt ein heftiger Wind scharfe Sandwolken durch die Luft. An einem solchen Tag sinkt die Fernsicht auf mitteleuropäische Landnebelwerte und die mühevoll errichtete Skyline verschwindet im Dunst. Im Gegensatz zu den Straßen Dubais ist der Küstenabschnitt von Menschen übersät. Eine Liege drängt sich an die andere und nur die Hochhausmauer auf der gegenüber dem Meer verhindert die Rimini-Stimmung. Das Wasser des Persischen Golfes ist brühwarm und in der Ferne ragt der Burj al Arab von einer künstlichen Halbinsel aus in die Luft. Ein paar Kilometer von dem Luxushotel entfernt ist die riesige Baustelle der Palm Jumeirah zu sehen. Auf diesen küstlichen Inseln entstehen nicht nur teure Hotels und Appartements, sondern auch Resort- und Vergnügungskomplex Atlantis. Wir vergnügen uns derweil mit gelegentllichen Bädern im warmen Meer, wegen der horrenden Preise nur einem kühlen Bier und kehren am frühen Abend ausgelaugt in unser Hotel am Creek zurück.



Jumeirah Beach; Bildmitte Burj al Arab, links Baustelle The Palm Jumeirah


Alles Weitere verläuft, wie es verlaufen muss. Vom Hotel zum Flughafen, Einchecken, Warten auf den Flieger und letzte sechs Stunden in der Luft beenden eine wunderschöne, aufregende und ereignisreiche Reise durch Asien. Hamburg Fuhlsbüttel empfängt uns mit regnerischer Kühle und einer mies organisierten Passkontrolle am Flughafen. Was selbst in Entwicklungsländern meist reibungslos klappt, ist im ach so hoch entwickelten Deutschland offensichtlich mit Schwierigkeiten verbunden. Ganze zwei Grenzbeamte fertigen eine vollbesetzte Passagiermaschine ab, was zu enormen Wartezeiten führt. Selbst das Flugpersonal muss sich hier durchzwängen und erlebt beim Vordrängeln so mache Anfeindung. Eine Millionenstadt mit Provinzflugplatz - Hamburg gewann zumindest in dieser Hinsicht den ersten Preis in Sachen Rückständigkeit. Bravo!



Zwei Schalter für eine ganze Maschine plus Flugpersonal: Passkontrolle HH-Fuhlsbüttel.
Peinlich, peinlich...





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