Radreise von Lübeck nach Białystok, Abschnitt 5: Masowien (Mazowsze): Auf nach Warschau!


Warszawa

Über Łowicz nach Warschau mit der Bahn; Fahrrad: 10,95 km

17 - 20 °C



Marktplatz in Łowicz
Passend zum hässlichen Konin ist auch der Bahnhof der Stadt an Schmucklosigkeit kaum zu überbieten. Wir wollen im Zug bis Łowicz fahren, dort übernachten und dann weitersehen.

Łowicz (Lowitsch) ist eine etwas größere Kleinstadt mit ca. 30.000 Einwohnern. Trotz intensiverer Herumfragerei finden wir auch hier kein Kartenmaterial. Das Wetter ist trüb und kühl, wir verbringen die meiste Zeit des Tages in unserem kleinen Zimmer im Hotel.

Wir haben kein Kartenmaterial, und mir geht es auch wieder ein Stückchen schlechter. Vor zwei Wochen lag ich noch mit Fieber im Bett und bin anschließend nur Rad gefahren. Also beschließen wir, auch die restlichen Kilometer bis Warschau den Zug zu nehmen. Ich bin so schwach, dass ich am Bahnhof mein bepacktes Reiserad kaum die Treppen hinauf bekomme....





Vier Tage in Warschau; Fahrrad insegesamt: 37,90 km

/ 18 - 26 °C


Warschau ist auch Architekturhauptstadt
Und wieder sind wir in Warschau. Im Gegensatz zu anderen Reisenden halten wir Warschau für eine der angenehmsten und sehenswerten Hauptstädte in Europa. Und weil wir mit unserer Meinung relativ alleine stehen, wird Polens Kapitale auch nicht von großen Touristenmengen geflutet. Dabei fasziniert die Stadt vor allem durch die unvergleichliche Mixtur aus alt und neu, schäbig und hochglanzpoliert, hyperkapialistisch und sowjetkommunistisch.

Wir mieten uns ein Appartement in den hochmodernen Platinum-Towers im Stadtteil Mirów, die Räder nehmen wir hier wie immer mit ins Zimmer. Unser Aufenthalt in Warschau ist diesmal Entspannung pur, was meinem gebeutelten Körper auch Gelegenheit gibt, sich wieder etwas zu erholen.

Dribbdebach


Weil wir Warschau bereits gut kennen und fast alle Sehenswürdigkeiten mit Würde gesehen haben, genießen wir einfach die Stadt. Mit anderen Worten, wir schwingen uns auf die Räder und lassen uns einfach treiben.

Wir besuchen den Schlossplatz, den alten Königsweg, die Promenade an der Weichsel, den Łasienki-Park, shoppen in den Złote Tarasy und sitzen lange in unserer "Stammkneipe". Restauracja Podwale 5. Und tatsächlich erkennt uns die Kellnerin noch aus dem letzten Jahr. Zum bleibenden Eindruck haben sicher auch vielen leckeren die Bier-Pitcher beigetragen...


Abends am Schlossplatz


In der Altstadt


Plac Piłsudski


Am Hauptbahnhof (Warszawa Centralna)


Immer wieder schön: Der Mulitmedia-Brunnen


Der Kulturpalast
Aber eine wesentliche, vielleicht sogar die wesentlichste Sehenswürdigkeit Warschaus, haben wir auf unserer Liste noch nicht abgehakt. Die Aussichtsplattform des ehrwürdigen Kulturpalastes haben wir noch nie betreten - was angesichts unserer Reisen nach Warschau einem mittleren Frevel gleichkommt.

Das riesige Gebäude im stalinistischen Zuckerbäckerstil ist derart imposant, dass ihm selbst die hypermodernen und architektonisch gewagtesten Wolkenkratzer in der Umgebung nicht die Schau stehlen können. Aber so haben wir immerhin noch eine Sehenswürdigkeit zu besuchen, die wir so noch nicht kennen.

In den Złote Tarasy
Viel profaner, dafür ungemein fortschrittlich und praktisch sind die öffentlich nutzbaren Leihräder in Warschau. An vielen Stellen in der Innenstadt gibt es Leihstationen, an denen man für sehr kleines Geld ein Fahrrad mieten kann. Auch in Warschau erkennt man die Zeichen der Zeit und steuert dem zerstörerischen Autoverkehr entgegen.

Am letzten Tag unseres Stelldicheins in Warschau radeln wir mal wieder zum Bahnhof Wileński im Stadtteil Praga. Wir haben keine Lust auf das Verkehrsgetümmel in Warschauer Ballungsraum und nehmen den Zug nach Tłuszcz, was soviel wie "Fett" bedeutet. Von dort soll es dann weiter in Richtung Podlachien gehen.













Gesamtkilometer: 947,80 km

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