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Abschnitt 7: Kuala Lumpur (2)


Der Menara Kuala Lumpur (Kuala Lumpur Turm)


Funkturm und Dschungel
Der Funkturm KL's ist ein markantes Wahrzeichen der Stadt und mit 420 Metern Höhe der vierthöchste der Welt. Er wurde 1996 fertiggestellt und ist seitdem ein weithin sichtbares Element der Skyline. Das Gebäude besteht aus fünf Sektionen, von denen die Gebäudebasis mit ihren technischen und stabilisierenden Einrichtungen die unterste darstellt. Es folgt eine öffentlich zugängliche Sektion, die touristischen Zwecken dient und Shops etc. für die Besucher des Turmes beherbergt und durch einen weitläufigen Platz ergänzt wird, der mit Wasserspielen aufgelockert wird. Im folgenden Turmschaft führen vier Hochgeschwindigkeitsaufzüge und eine Treppe mit 2058 Stufen zum Turmkopf. Hier befinden sich in 276 Metern Höhe die Besucherplattform, ein Drehrestaurant und die technischen Sendeeinrichtungen. Die Abschlusssektion bildet schließlich der aufgesetzte Antennenmast. Der Menara KL steht in exponierter Position auf der Spitze des Bukit Nanas (Ananas-Hügel), was ihn im Vergleich zu den umgebenden Gebäuden noch weiter aufragen lässt. Der Hügel ist mit Primärurwald überzogen, den man vom Turm aus über ein paar Trails gut begehen kann.

Bemerkenswert ist, dass man beim Bau dieses gigantischen Bauwerks auf einen über 100 Jahre alten Jelutong-Baum Rücksicht genommen hat. Um den alten Baum nicht fällen zu müssen, wurde die Position des Turmes verändert, so dass ihn die unteren Sektionen nicht behindern. Hierfür wurden Mehrkosten in Höhe von knapp einer halben Million Ringit in Kauf genommen, was mehr als löblich ist.

Vom Hotel aus ist es für uns nicht weit zum Menara KL. Der Zugang zu den Anlagen liegt auf der Ostseite des Bukit Nanas, und damit es die Besucher möglichst einfach haben, von der Einfahrt zum oben gelegenen Turm zu kommen, gibt es sogar einen kostenlosen Shuttle-Service. Aus Gründen der Fitness nehmen wir diesen aber nicht in Anspruch, sondern marschieren die wenigen Hundert Meter den Berg hinauf. Über eine Treppe erreichen wir die Plattform vor dem Eingangsgebäude, auf der gerade eine Talkshow fürs Fernsehen gedreht wird. An der Kasse zahlen wir 20 Ringit (RM) Eintritt pro Nase (4,50 EUR) und düsen mit einem Expressaufzug hoch auf die Besucherplattform in 276 Metern Höhe. Oben versorgen uns die Angestellten mit umhängbaren Audiogeräten, die von Funksignalen angesteuert Erklärungen zur Skyline und Geschichte KL's in der gewünschten Landessprache in die Ohren flüstern. Zu allen Seiten hin ergeben sich fantastische Aus- und Weitblicke über die Stadt und ihr Umland.


Blick in Richtung Maybank (244m)


Im Bildzentrum Menara Multi Porpose und
Capital Square Condominiums (beide 198m)



Hochhauswald in Richtung Petronas Towers

Die Petronas Towers


Petronas Towers (452m) und Menara Maxis (214m)
Die 88-stöckigen Petronas Towers sind seit ihrer Fertigstellung im Jahre 1998 zu den unumstrittensten Wahrzeichen der Stadt avanciert. Damals führten die beiden 452 Meter hohen Türme die Liste der höchsten Häuser der Welt an, wurden aber 2003 vom über 500 Meter hohen Taipeh 101 auf den zweiten Platz verwiesen (höchste tragende Struktur) . Die gigantischen Gebäude repräsentieren architektonisch das neue Selbstverständnis Malaysias als einem modernen, aufstrebenden und dennoch traditionsbewussten Staat, der sich mit seiner spezifischen Mixtur aus Innovativität und tradiertem Wertebewusstsein in der globalisierten Welt auf den oberen Rängen positionieren möchte. Dies verkörpern die Petronas-Towers, indem sie Hochtechnologie beim Bau und in der Gebäudeinfrastruktur mit einer islamisch geprägten Formgebung und Fassadengestaltung kombinieren.

Die Gebäude sind Sitz der halbstaatlichen Ölgesellschaft Petronas und konnten errichtet werden, nachdem ein Sportverein sein Areal in bester Stadtlage aufgab. In der Stadtplanung nutze man diese freien Flächen zur Konzeption eines neuen Geschäftsviertels, das unter dem Namen Kuala Lumpur City Center (KLCC) ein modernes Büro- und Einkaufszentren bilden sollte. Die Bauarbeiten begannen im Januar 1992. Geschaffen wurden bis 1998 nicht nur die markanten Zwillingstürme, sondern auch mehrgeschossiges, z.T. unterirdisch gelegenes Einkaufszentrum, eine Parkanlage mit künstlichem See sowie der Menara Maxis Büroturm (214 m), der trotz seiner stattlichen Höhe eher klein vor den gigantischen Zwillingstürmen wirkt.


83.500 Quadratmeter rostfreier Stahl
Es ist möglich, die in 170 Metern Höhe angebrachte Skybridge zu besichtigen. Diese hochgelegene Verbindung zwischen den beiden Türmen ist ihrerseits ein architektonisches Highlight. Sie ist doppelstöckig und dient nicht nur als Übergangsmöglichkeit zwischen den höhergelegenen Büroetagen, sondern zählt auch zum umfangreichen Sicherheitskonzept der Gebäude. Im Falle eines Brandes hilft sie bei einer eventuellen Evakuierung eines Turmes. Sie ruht auf über 50 Meter langen Beinen, die mittels Kugelgelenken mit den Türmen flexibel verbunden sind. Auf diese Weise können die windbedingten Schwankungsbewegungen der Zwillingstürme ausgeglichen werden.

Um die Skybridge zu besuchen, muss man sich in der Lobby kostenlose Eintrittskarten besorgen, auf denen ein Besuchstermin vermerkt ist (kommt man vormittags, ist der Termin am Nachmittag - sonst am darauffolgenden Tag). Weil ein Sicherheitscheck gemacht wird, empfiehlt sich pünktliches Erscheinen.

Unser Besichtigungstermin ist am späten Nachmittag. Wir reihen uns in die Schlange ein und müssen zunächst eine Kleidungs- und Gepäckkontrolle passieren. Anschließend warten wir in einem Raum, in dem ein recht patriotischer Film von Bau und Konzeption der Petronas Towers berichtet. An Modellen kann man Details studieren, so etwa die Fassadengestaltung oder die Wirkung der Konstruktion bei Gewitter. Mit einem Lastenaufzug geht es in Begleitung einer Angestellten schließlich zur Skybridge, wo wir eine Viertelstunde Zeit haben, die imposanten Ausblicke auf uns wirken zu lassen.


Blick auf die Befestigungen der Skybridge




In der Skybridge

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